ATSV Scharmbekstotel DM vs. TSG WGE U12 07.04.2024

ATSV Scharmbekstotel DM vs. TSG WGE U12 07.04.2024

08.04.2024

Die Auswahl der TSG WGE U12 war am vergangenen Sonntag zu Gast bei der Damenmannschaft (DM) des Allgemeinen Turn- und Sportvereins Scharmbekstotel mit dem Kader um Rekordtorschützin Rabea Rademacher (8 Tore) und Abwehrass Rosalie Wilde. Bei hervorragenden Wetterbedingungen und gepflegtem Rasenplatz stand zur sonntäglichen Mittagszeit die erste Partie der Hinrunde in der 1. Kreisklasse an. Im Hintergrund wiegten die zarten weißen Blüten des dunklen Gehölzes vor weißblauem Horizont, während Motorradgeknatter der Besinnlichkeit des Ruhetags ein Ende setzte.

Von der ersten Spielminute an setzte das Pressing der Wörpedorfer Akzente. Lukas konnte gleich mehrfach bis zum Tor des ATSV vordringen und wuchtige Abschlüsse wagen, scheiterte aber an den respekteinflößenden Paraden der gegnerischen Keeperin. Die ersten Minuten der Partie waren gekennzeichnet durch frühes Stören durch die Mittelfeldspieler der TSG, kluge Kombinatiomen und ein solides Passspiel mit hervorragender Übersicht. Die Blauen aus Grasberg dominieren zunächst deutliche bei Ballbesitz und in Zweikämpfen.

Die zweite Ecke in der 10. Spielminute mündete fast in einem Vorsprung, Lukas scheiterte aber trotz gekonnten Volleys an Pfosten und Torhüterin. Kommentator Sebastian glaubte ob der zur Schau gestellten Spielkunst gar brasilianische Gene zu erkennen. Im Eifer des Gefechts wurde bisweilen auch die Gastkabine getroffen und schürte die Einsatzbereitschaft der Auswechselgarde.

Je hitziger sich die Zweikämpfe mit jeder Minute entwickelten, ließen sich Stas vorne, Berat in der Mitte und Ole in der Abwehr nicht das Butter vom Brot nehmen, überzeugten im Zweikampf und zauberten kräftige Schüsse nach vorn, leider häufig aus zu großer Entfernung.

Unter der zunehmend sengenden Sonne im Westen des Landkreises kamen - trotz scheinbar erster Ermüdungserscheinungen - die Gegnerinnen in Gelb in der 15. Spielminute durch einen flinken Durchmarsch beinahe zum Führungstor. Der Ball verfehlte nur knapp das Netz von Keeper Jan. Ein Raunen rauschte über die Nordtribüne, als ein gelb-schwarzes Trio der Spielerinnen 5, 8 und 10 schnell kombinierte und überraschend einen Schuss zum 1:0 für die Gastgeberinnen verwandelte - letzter Ballkontakt durch Nr. 8.

Die TSG-U12 versuchte sich zügig zu berappeln und schien nach einigen weiteren Minuten mit schnellen Ballwechseln wieder Fuß zu fassen: Linus zu Henry zu Stas zu Linus zu Lukas, aber es half nichts: Das Scharmbekstoteler Team blieb im Aufwind. Nur eine Glanzparafe von Jan nach etwa 20 Minuten rettete die verunsicherten Recken aus Grasberg vor einem Raketenschuss der Nummer 10.

Von der Trainerbank kamen nun deutlichere Anweisungen dranzubleiben, Lücken zu schließen, Wege zu gehen. Dann ein erneuter Schuss der Gastgeberinnen, nun von der Nummer 2: Jan ließ den Ball nicht gewähren und zwischen sich und Pfosten durchrutschen. Die TSG weigerte sich behände, den ATSV nicht davonziehen zu lassen.

Dann der atemlose Ruf von Leon: „Ich kann nicht alles alleine machen!“ - ein Appell an die Mitspieler, der zündete. Die mitgereisten Fans skandierten:„Geht doch mal rauf!“ Im Hexenkessel an der Pferdekoppel wirkte die TSG zeitweise ratlos, auch weil die „gelbe Wand“ hielt: trotz großartiger Dribblings war kein Durchkommen gegen die starke Abwehr. Sie ließen sich nicht unterkriegen, bäumten sich auf, nicht nur einmal: Berat und Spielführer Jonte in der Mitte, Ole, Bjarne und Leon in der Abwehr zeigten ambitionierten Einsatz. Lukas probte den Durchbruch über die linke Flanke, Bjarne mit einem explosionsartigen Sprint über Rechts, doch dann unvermittelt der Pfiff zur Halbzeitpause. Erst einmal durchatmen.

In der Pause konnte das Trainerteam seine leichte Unzufriedenheit mit dem phasenweisen Leistungsabfall der Mannschaft nicht verhehlen, nutzte die zehn Minuten aber in seiner unnachahmlichen Art für konstruktive Motivation und Aufgabenverteilung, damit das Gemeinschaftprojekt eines Ausgleichs oder gar einer Führung unter der vom Saharastaub nicht sonderlich verdunkelten Sonne noch gelingen könnte. Aus der Reporterkabine nur schemenhaft zu erkennen die Versuche der Teamleitung, ihre blauen Stollenträger zu einem konzertierten Kraftakt zu bewegen. Schon früh zog es die Stollenträger mit sportlicher Kampfeslust wieder auf den Rasen, während sich die Gegnerinnen noch mit sichtbarer Zufriedenheit in Gelassenheit übten und geruhsam zu ihrer Platzhälfte schlenderten.

Der Pfiff ertönte nun schriller als zuvor - ein Weckruf? Jasper pflügte sich förmlich durch die gegnerische Abwehr. Das Team startete erneut mit großen Ambitionen. Der Wille war da, der Grat zur Verbissenheit allerdings schmal. Stas zielte nur knapp am Tor vorbei. Dann aber im Laufe der Halbzeit einige Stellungsfehler, hier und da häuften sich Spieler - Kuddelmuddel auf dem Platz, während die Gegnerinnen zum Gegenangriff ansetzten. „Mehr Tempo!“, schallte es von der Trainerbank, und die Blauen gaben sich alle Mühe zu liefern.

Im Spielfeldrand ist die nervliche Belastung der Zuschauenden nun immer deutlicher zu spüren. Dann der Befreiungsschlag durch Lukas, aber nein: wieder gehalten. Verdient wäre der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt allemal. Die TSG setzte sich nun nach und nach in der gegnerischen Hälfte fest und vermochte es, mehr Druck auf den Platz zu bringen. Malte zu Leon, Leon zu Stas, Schuss, Ecke. Im Hintergrund leuchtete der junge Raps.

„Weiter vor, noch weiter vor!“ „Alle zurück!“ Die Gegnerinnen ließen nun zwar konditionale Schwächen erkennen, aber waren dennoch für überraschende Konter gut. Malte zu Lukas, Schuss, verfehlt. Die Grassoden flogen, das Krachen der Schienbeinschoner dumpf, aber glücklicherweise keine Verletzungen. Plötzlich ein Wembleymoment: ein unhaltbarer Schuss für Jan - Latte - Linie (?). Das Spiel geht weiter. Glück gehabt, nicht einmal die vermeintliche Torschützin fordert ihren nicht gezählten Treffer ein. Eine knappe Minute später noch eine Schrecksekunde: Nr. 7 steht allein vor Jans Kasten, doch der Ball kullert rechts daran vorbei.

Ist das Spiel noch zu drehen? Bjarne durchkreuzt den nächsten Konterversuch, passt zu Leon, Leon zu Stas, Stas schießt, gehalten. So spannend ist es selten auf dem Grün zwischen Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck: Ein echter Krimi entfaltete sich, als die Gastgeberinnen erneut beherzt vorstoßen, die Latte treffen, den Pfosten treffen, und Jan letztlich direkt in die Hände spielen.

Chancen gab es reichlich auf beiden Seiten: Kurzzeitig schien die Zeit still zu stehen. Spielerinnen und Spieler beider Mannschaften bewegten sich kaum. Das große Laufpensum setzte allen zu. Ole und Linus versuchten die Abwehr auszutricksen, Bjarne und Jonte passten zielsicher nach vorn. Doch die Abwehr des ATSV hielt stand. Der Schlusspfiff schrieb das aus Grasberger Sicht unglückliche Ergebnis eines weithin ausgeglichenen Spiels fest. Die TSG zeigte über weite Strecken Spielstärke und Einsatzbereitschaft, aber auch nachlassenden Überblick und nachlässiges Laufen ohne Ball. So blieb der Mannschaft der verdiente Ausgleich verwehrt. Ein schmeichelhafte Sieg für Scharmbeckstotel. Der sonnige Nachmittag entschädigte aber (hoffentlich) für den zahlenmäßigen Ausgang der Begegnung.

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